Reinhold Schneider und die Politik - Zwischen Macht und Gewissen.
Reinhold Schneider war zur Zeit des 2. Weltkriegs ein großer Dichter, Denker und Schriftsteller mit festem kath. Glauben.
Jeder Politiker und politisch interessierte Mensch sollte dieses Buch kennen: ISBN: 3-87336-210-4
Als R. Schneider 1936 die Historie "Das Inselreich" über England schrieb, begann er im neuen Testament zu lesen und begriff: "Dieses Buch kann man nicht lesen. Man kann es nur tun" Christus wurde für ihn "lebendes Wort", lebendige Wahrheit und an ihn glauben hieß für den Dichter nun seinem Beispiel folgen, also Vollzug der Wahrheit.
An eine Emigration ins Ausland hat er nie gedacht. Er wollte "Schritt für Schritt" den Weg des deutschen Volkes mitgehen, weil er "nur ... mit meinem (Volk leben) kann". Auch glaubte er, "daß eine geistige Einwirkung auf ein der Diktatur unterworfenes Land von außen kaum möglich ist". 1938 wurde ihm von der Politik empfohlen ", zukünftig möge er doch "lieber>der stille Diener< seines Gottes bleiben. Still blieb Reinhold Schneider aber keineswegs. Ende Sept. 1938 erscheint sein Buch "Las Casas von Karl V" ein Protest gegen die verfolgung der Juden. Unmißverständlich widersetzte er sich in diesem Buch jeder Rassenideologie und allen Legitimationen einer militärischen Eroberung. Dem ganzen Recht- und-Ordnung-Denken setzte er die Gleichwertigkeit der Menschen und das christliche Liebesgebot gegenüber. Bei den Reichsführern machte ihn das nicht beliebter. Von 1939 - 1941 erschien der Dichter bereits mit sechs Titeln auf der Liste der "unerwünschten Autoren". Seit 1940 bekam er keine Druckerlaubnis mehr.....aber nahezu während des ganzen Krieges lies er illegal noch viele Schneider-Bücher und insbesondere religiöse Kleinschriften drucken. Besonders populär wurde sein Sonett "Allein den Betern kann es noch gelingen", das die Bekehrung als einzige langfristige Rettungsschance darstellt.
Als einige Frauen 1978 in Erfurt anfragten, ob es möglich sei, ein regelmäßiges Gebet für den Frieden zu beginnen, spielte dieses Gedicht von Reinhold Schneider eine große Rolle. Es drückte die Situation aus, in der sie sich damals in der DDR empfanden, angesichts der atomaren Bedrohung durch die Konfrontation zwischen Ost und West, die eine Vernichtung der Erde bedeuten konnte, und angesichts der fehlenden Offenheit und Meinungsfreiheit unter der SED-Diktatur in der DDR:
Allein den Betern kann es noch gelingen
Das Schwert ob unsern Häuptern aufzuhalten
Und diese Welt den richtenden Gewalten
Durch ein geheiligt Leben abzuringen.
Denn Täter werden nie den Himmel zwingen:
Was sie vereinen, wird sich wieder spalten,
Was sie erneuern, über Nacht veralten,
Und was sie stiften, Not und Unheil bringen.
Jetzt ist die Zeit, da sich das Heil verbirgt,
Und Menschenhochmut auf dem Markte feiert,
Indes im Dom die Beter sich verhüllen,
Bis Gott aus unsern Opfern Segen wirkt
Und in den Tiefen, die kein Aug’ entschleiert,
Die trockenen Brunnen sich mit Leben füllen.
Reinhold Schneider schrieb dieses Gedicht mit 33 Jahren. Er hat damit gegen den Faschismus und seinen Größenwahn angeschrieben und wäre 1945 wohl auch ein Opfer des Nationalsozialismus geworden– Reinhold Schneider sollte wegen Hochverrats der Prozess gemacht werden -, wenn nicht das Kriegsende ihn vor einem ähnlichen Schicksal wie Dietrich Bonhoeffer bewahrt hätte.
1936 ist dieses Sonett, das Tiefen des Seins der damaligen Situation anspricht und eine zentrale Wahrheit unseres Lebens, des menschlichen Lebens überhaupt ausspricht, entstanden. Während der Nazi-Herrschaft wurde es in Deutschland heimlich weitergegeben Er hat durch illegale Schriften im 3. Reich viele Menschen getröstet und gestärkt.
Schneider wurde 1903 in Baden-Baden geboren. Er wurde katholisch erzogen, stand aber zunächst dem christlichen Glauben fern. Er war ein schwermütiger, komplizierter Mensch. Er litt unter der Not in der Welt. So zog ihn zunächst der Pessimismus Schopenhauers und anderer Philosophen an.
Ab 1928 war Schneider als freier Schriftsteller tätig. Er schrieb Aufsätze, Bücher, Gedichte und Dramen. Zunächst wohnte er in Potsdam. Ab 1938 bis zu seinem Tod lebte er in Freiburg. Geheiratet hat er nicht. [2] Eine Jugendfreundin begleitete ihn als Lebensgefährtin. 1937 entschied sich Schneider bewusst für den christlichen Glauben in der katholischen Kirche.
Unter Hitler wurde Schneider mit einem Schreibverbot belegt[3]. Aber in geheim gedruckten oder handgeschriebenen Gedichten und Erzählungen kritisierte er die Nazidiktatur. Mit Werner Bergengruen u. a. stand Schneider im Zentrum des katholischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. 1944 wurde Schneider wegen Hochverrats angeklagt. Mit knapper Not entging er infolge des baldigen Kriegsendes dem Tod. [5] Nach 1945 bekam Schneider viele Ehrungen. Er starb 1958.
Siehe auch: http://friedensgebet-erfurt.de/friedensgebet-erfurt/beitraege-zum-thema-friedensgebet/allein-den-betern
Margot Honecker war Auslöser für Friedensgebete
http://friedensgebet-erfurt.de/friedensgebet-erfurt/beitraege-zum-thema-friedensgebet/margot-honecker-war
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